Von der Grenze der Bretagne wieder gen Osten
Von der Grenze der Bretagne wieder gen Osten

Von der Grenze der Bretagne wieder gen Osten

Mit dem Mont Saint Michel haben wir den westlichsten Punkt unserer Rundtour durch die Normandie erreicht. Von hier aus geht es wieder ostwärts. Die Normandie und die Bretagne streiten sich, zu wem Mont Saint Michel gehört. Rein geografisch gesehen gehört der Berg zur Normandie. Uns ist es egal zu wem er gehört. Wenn man den Klosterberg besichtigen möchte, dann muss man sich bewusst sein, dass eine Menge anderer Menschen die gleiche Idee haben. Mit 3 Millionen Besuchern pro Jahr ist der Mont Saint Michel, nach dem Eiffelturm, die Sehenswürdigkeit mit den zweitmeisten Besuchern pro Jahr. Dem Berg kann man sich nur zu Fuß nähern. Auch alle Straßen, von denen man gut fotografieren könnte sind entweder ganz gesperrt, oder es gibt Halteverbote.

Am Tag unserer Ankunft in Mont Saint Michel haben wir wegen der Straßensperrungen einen Abendspaziergang unternommen, da der Parkplatz doch etwas Teuer war. Von Beauvoir aus sind wir am Fluss entlang 5 km Richtung Klosterberg spaziert. Da es bereits Abend war hatten wir einen wunderschönen Fotospot ganz für uns allein.

Die Besichtigung des Klosters selbst stand am darauffolgenden Tag auf dem Plan. An diesem Tag nutzten wir auch den Parkplatz von dem man in etwa 30 Minuten zum Eingang von Mont Saint Michel gehen kann. Alternativ kann auch ein kostenfreier Shuttlebus genutzt werden, aber die Schlange am Bus war lang und wir wollten so oder so zu Fuß gehen. Die kleinen Gassen am Klosterberg beherbergen Souvenirshops und Restaurants, die dementsprechend voll gedrängt sind. Nach etlichen Stufen kommt man zur Kasse, um die Eintrittskarten für die Klostergemäuer zu lösen. Für 11 € pro Person kann man eine Runde durch die Klosterkirche, den angrenzenden Kreuzgang und verschiedene Räume drehen. Eine Besichtigung lohnt sich in jeden Fall. Zurück am Parkplatz durften wir dann noch einmal 17 € für das Tagesticket zahlen.

Am Nachmittag sind wir noch zu einem Waschsalon gefahren und haben unsere schmutzige Kleidung einmal durchgewaschen. Nun hieß es endgültig Abschied nehmen vom Meer. Unser nächstes Ziel lag in der Normannischen Schweiz. Da wir erst um 18 Uhr in der nächsten Unterkunft einchecken konnten, entschlossen wir uns in der Normannischen Schweiz wandern zu gehen. Auf einem etwa 12 km langen Rundwanderweg ging es durch sattgrüne Wälder und vorbei an Getreidefeldern. Die Ganze Zeit trafen wir keine Menschen, was sich auf einmal änderte. Wir standen mitten in Saint-Céneri-le-Gérei, einem kleinen Künstlerdorf, das zu den schönsten Dörfern Frankreichs gehört. Damit hatten wir nicht gerechnet und waren umso glücklicher diesen kleinen Ort auf unserer Wanderung zu haben. Vor allem englischsprachige Touristen verschlug es in diesen kleinen Ort. Nach der Wanderung fuhren wir zu unserer Unterkunft. Typisch französisch wurden wir hier abends mit einem leckeren 4-Gänge-Menü bekocht, das nur 25 € gekostet hat.

Der nächste Tag startete mit einem leckeren Frühstück und wir holten uns bei unserem Gastgeber noch ein paar Infos, was wir besichtigen könnten. Zuerst fuhren wir nach Alencon. Wir müssen leider sagen, dass uns die Stadt nicht wirklich von den Socken gehauen hat, aber man hatte es einmal gesehen. Anschließend fuhren wir noch zum Chateau Carrouges. Hierbei handelt es sich um ein Schloss mit schönen Parkanlagen und tollen Eingangstor, dass auch von Innen besichtigt werden kann.

Nachdem das Wetter immer schlechter wurde fuhren wir zurück zur Unterkunft und gönnten uns einen ruhigen Nachmittag in der Unterkunft. Am darauffolgenden Morgen fuhren wir weiter nach Les Andelys. Bei strahlendem Sonnenschein kamen wir in dem ehemaligen Fischerort an der Seine südlich von Rouen an. An den Seine Auen war ein kleiner Markt, auf dem wir uns etwas zum Mittagessen holten. An den Anlegern des Ortes waren mehrere Flusskreuzfahrtschiffe vertaut. Während wir entspannt auf einer Wiese an der Seine saßen warteten wir, dass die Mittagspause am Chateau Gaillard vorbei ist. Chateau Gaillard wurde von Richard Löwenherz erbaut. Von der Fertigstellung bis zu seinem Tod vergingen allerdings nur zwei Jahre. Für 3,50 € kann man die Überreste der Burg besichtigen, von der man eine wunderschöne Aussicht über das Seinetal hat.

Für den nächsten Tag hatten wir Tickets für das Anwesen, in dem der Künstler Claude Monet lebte und malte. Viele seiner berühmten Gemälde, wie zum Beispiel die Seerosen, entstanden in diesem Garten. Die Tickets haben wir bereits vor dem Urlaub online gekauft. Auf Grund der hohen Besucherzahl ist es ratsam die Tickets vorher zu kaufen und so früh, wie möglich da zu sein. Im gesamten Garten finden sich tolle Fotomotive. Man kann das Haus und den dazugehörigen Garte besichtigen. Im Ort Giverny gibt es noch ein impressionistisches Museum, in dem weniger bekannte Werke verschiedener Künstler ausgestellt sind. Auf dem Friedhof der Dorfkirche kann man das Grab von Claude Monet besichtigen. Das war er also… unser letzter Tag in der Normandie.

Ab dem nächsten Tag begann unsere Heimreise. Über Landstraßen fuhren wir bis nach Reims. Hier verbrachten wir eine Nacht und besichtigten am Nachmittag die Innenstadt. Außer der Kathedrale gab es leider nicht so viel sehenswertes. Weiter ging es dann nach Straßburg. Mit Riesling und Flammkuchen starteten wir in die Elsässer Kultur. Anschließend machten wir einen Rundgang zur Kathedrale und zum Quartier de la petite France. Zwischenzeitlich wechselten wir auch die Jahreszeit und waren in einem Geschäft das voll mit Weihnachtsdekoration hing. Straßburg hat uns begeistert und irgendwann wollen wir die Stadt mit ihrem berühmten Weihnachtsmarkt kennenlernen.

Fazit:

Das Hinterland der Normandie hat einiges zu bieten, wenn man aber von den Küstenabschnitten und der atemberaubenden Landschaft verwöhnt ist, dann wirkt das Landesinnere fast ein wenig langweilig. Wir sind aber trotzdem froh darüber auf unserer Tour einen Überblick über die gesamte Normandie bekommen zu haben.

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